Weilach und Sattelberg (Teil 2)

veröffentlicht am 12.01.2003

Zeichnung von Schloss Sadelberg

Das Domkapitel Freising als neuer Herr in Sattelberg beauftragte dort einen Verwalter und schickte jährlich zweimal den bischöflichen Rentmeister zum „Einkassieren". In der Säkularisation kam auch Sattetberg, als kirchlicher Besitz, unter den Hammer: Andreas Deindi aus Moosburg erwarb die ganze Hofmark samt Schloß, Schloßkapelle, Ökonomiegebäuden, allen Grundstücken und einer Schafherde von 400 bis 500 Stück um 11 000 Gulden. Deindls erste Tat war der Abbruch der alten Schloßkapelle St. Petrus samt ihrem wuchtigen Sattelturm. In ihr war bis 1804 am Patroziniumstag Peter und Paul alljährlich großes kirchliches Gepränge gehalten worden; die zuständigen Pfarrherren von Aresing hielten den Festgottesdienst und wurden dann im Schloß „ausgespeist", wofür jährlich extra 20 bis 25 Gulden an-gesetzt waren. Den großen Grundbesitz zertrümmerte Deindi und erwarb dabei ein Riesenvermögen. Das Schloß selbst stand unbewohnt und verfiel. 1870 wollte der Ortspfarrer von Weilach daraus ein Kinderheim machen, aber die Baubehörde entschied auf Abbruch; das war das Ende der einst so stolzen Hofmark. In den zwanziger Jahren unseres Jahrhunderts erhielt Sattelberg besondere Bedeutung für die Stadt Schroben-hausen: Das ergiebige Quellgebiet seiner Wälder liefert seither für Schrobenhausen das Wasser.


Der Sitz der Edlen von We i l a c h schloß sich unmittelbar südlich an die sehr alte Pfarrkirche zu Unserer lieben Frau an, bezog den Jung- und Wastlbauer (Nr. 36 und Nr. 34) ein und blieb bis in die Neuzeit im großen Fürstenfelder Zehenthof „beim Schreier" (Nr. 25) dorfbeherrschend. Beurkundet finden wir in ununterbrochener Folge von 1100 bis 1260 die Edlen Aribo, Wernher, Udalrich, Perchtold, Otto, Dietrich, Chuno und Heinrich von Wila; sie bewirtschafteten das große Kammeral- und Urbarsgut sowie die Weilachwiesen. Den damals zum Amt Schiltberg gehörenden Sedel- und Zehenthof


„zum Schreier" (Nr. 25) hatte 1324 Ritter Eberhard der Perger gekauft, wobei Ritter Kunz von Sattelberg zu Da-chau in der Gerichtsstube als Schreiber waltete. Ans Kloster Fürstenfeld und damit später nach St. Lienhard in In-chenhofen fiel der Sitz, weil Ritter Eberhard 1344 für sich und seine Hauswirtin Engela im Fürsferifelder Klosterkreuzgang Gruft und Begräbnis bestellt hatte und dafür Sedel und Großzehent zu Weilach übergab. Der gegenüber liegende Jungbauernhof (Nr. 36) kam wenige Jahre später auf gleiche Weise ans Kloster Indersdorf, Stifterin war Agnes die Eisenhoferin.